Seit PISA (2000) ist es offensichtlich: In keinem anderen OECD-Staat hängt der Bildungserfolg der Kinder so stark von der sozialen Herkunft ab wie in Deutschland. Dieser «PISA-Schock» hat einiges in der bildungspolitischen Debatte in Bewegung gebracht. Und es wurden auch einige Erfolge erreicht: Die frühkindliche Bildung und auch der schulische Ganztag wurden massiv ausgebaut. Der Abbau herkunftsbedingter Ungleichheiten wurde jedoch nicht erreicht; die soziale Schere öffnet sich weiter. Dabei ist die Situation in den einzelnen Bundesländern durchaus unterschiedlich. So hält Bayern bei den Kompetenzen von Viertklässler*innen in Deutsch und Mathematik seit Jahren den Spitzenplatz (IQB 2022) unter den Bundesländern, zugleich weist es aufgrund seines Festhaltens am dreigliedrigen Schulsystem große Defizite in der Chancengerechtigkeit und Durchlässigkeit auf. Bei den Übergangsquoten zum Gymnasium wie beim Ausbau des Ganztags bildet Bayern das Schlusslicht im Ländervergleich. Der aktuelle Lehrkräftemangel verschärft die Situation an den Schulen zusätzlich, fehlen diese doch insbesondere an den Schulen, die eine weniger privilegierte Schüler*innenschaft aufweisen. In drei Abendveranstaltungen wollen wir mit Expert*innen aus Wissenschaft, Politik, Gewerkschaften und Praktiker*innen verschiedene Herausforderungen im bayerischen Bildungssystem diskutieren und Wege aufzeigen, wie diese zu meistern sind.
Die einzelnen Veranstaltungen
13.7.2023, 18:30 Uhr Recht auf Ganztagsbetreuung – wie kann dieses auch qualitativ umgesetzt werden?
Nachbarschaftshaus Gostenhof, Großer Saal, Adam-Klein-Str. 6, 90429 Nürnberg
28.6.2023, 18:30 Uhr Eine Schule für alle – hilft sie gegen soziale Ungleichheit an bayerischen Schulen?
Nachbarschaftshaus Gostenhof, Großer Saal, Adam-Klein-Str. 6, 90429 Nürnberg
16.5.2023, 18:30 Uhr Lehrkräftemangel in Bayern
Tagungszentrum Münchner AIDS-Hilfe, Lindwurmstr. 71, 80337 München
Der Eintritt bei allen Veranstaltungen ist frei! Eine Anmeldung ist nicht notwendig