27.01.2020, 16:00 Meldungen Erstellt von GEW Stadtverband München
Liebe Kollegin, lieber Kollege,
in den letzten Tagen wurde in der Presse ausführlich über das sog. Maßnahmenpaket des Kultusministeri-
ums, das eine sichere Unterrichtsversorgung garantieren soll, berichtet.
Das Kultusministerium kündigte an, die Antragsteilzeit für Lehrkräfte auf ein Mindeststundenmaß von 23 bzw. 24 Unterrichtsstunden anzuheben und den Antragsruhestand künftig erst ein Jahr später, also ab dem 65. Lebensjahr zu genehmigen. Zudem sind Freistellungsmodelle wie das Sabbatjahr nicht mehr möglich. Die Unterrichtspflichtzeit der Grundschulkolleg*innen wird vorübergehend um eine Stunde pro Woche erhöht. Dagegen müssen wir uns wehren! Aktuell werden Kundgebungen am 29.01. (17.00 Uhr) in München und am 07.02.(15.30 Uhr) in Nürnberg vorbereitet. Eine zentrale Aktion soll es am 12.02. (16.00 Uhr) in Mün- chen geben. Wendet euch bei Fragen an die GEW vor Ort. Die Bildungsgewerkschaft GEW fordert:
Auch wenn Kultusminister Piazolo betont, dass all diese Vorgaben nur vorübergehenden Charakter haben, ist die Botschaft klar. Statt Arbeitsentlastungen anzubieten, wird noch mehr Arbeitsleistung von den Lehrkräften gefordert! Die der Gesundheit förderlichen Arbeitszeitregelungen wie Teilzeit, Antragsruhestand oder das Sabbatjahr werden weiter eingeschränkt oder komplett eingestampft. Kolleg*innen, die nicht mehr können, werden die Perspektiven auf Entlastung nahezu vollständig genommen. Man muss es immer wieder klar und deutlich sagen: Der Personalmangel an Grund-, Mittel, und Förderschulen ist hausgemacht und Folge einer verfehlten Planung. Geburtenraten, Ruhestandsversetzungen und Ausbildungskapazitäten sind Größen, die bekannt sind und in langfristige Planungen hätten einbezogen werden müssen. Die Konsequenzen dieser desaströsen Fehlplanungen bekommen nun vor allem die Kolleg*innen an den Schulen zu spüren. Aus Sicht der Bildungsgewerkschaft grenzt es an Zynismus, wenn Piazolo an die bayerischen Lehrer*innen appelliert, auf freiwilliger Basis einen Beitrag zu leisten, beispielsweise durch Erhöhung der Teilzeitstunden oder durch Aufschieben des Ruhestands, um dann diese Maßnahmen ein paar Absätze weiter dienstrechtlich vorzuschreiben. Übrigens: Gehaltserhöhungen, Arbeitszeitverkürzungen, Verbesserungen am Arbeitsplatz. Wer hat das in großen Tarifkämpfen durchgesetzt und will dies weiterhin durchsetzen? Die Solidargemeinschaft der Gewerkschaftsmitglieder! Durch deinen Beitritt kannst du diese Gemeinschaft noch stärker machen. Und wer weiß, wann du ihren Rechtsschutz brauchst: www.gew.de/mitglied-werden
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