Als aktive und organisierte KollegInnen in den Gewerkschaften möchten wir dazu folgendes bemerken:
Innerhalb der in den letzten Wochen stattfindenden Straßenprotesten der ImpfgegnerInnen gibt es zweifellos
verschiedene, besorgniserregende rechte Tendenzen. Es tummeln sich dort viele Verschwörungstheoretiker,
Esoteriker und rechtsextreme Gruppierungen und nutzen die Gelegenheit, ihre Propaganda zu verbreiten.
Dass die OrganisatorInnen der Proteste sich nicht davon distanzieren und aktiv für den Ausschluss der
Rechtsextremisten sorgen, ist scharf zu kritisieren.
Die Aufmärsche sind aber auch ein Ausdruck der Angst und Unzufriedenheit mit der Pandemiepolitik der
Regierenden und damit ernst zu nehmen.
Es ist deshalb nicht nur falsch, sondern auch gefährlich alle ImpfgegnerInnen und Menschen, die sich an
solchen Protesten beteiligen pauschal als FaschistInnen, AntisemitInnen oder anderweitig Rechte zu
beschimpfen, wie dies auch schon durch RednerInnen auf der Gegenkundgebung in München geschehen ist.
Dies treibt die Ängstlichen, Unzufriedenen und politisch Unentschlossenen doch nur in die Arme der rechten
Rattenfänger.
Als KollegInnen der Fachgruppe sozialpädagogische Berufe der GEW München äußern wir uns bewusst
nicht zum Thema gesetzliche Impfpflicht ja oder nein.
Wir halten Impfungen, auch gegen das Coronavirus, für eine zivilisatorische Errungenschaft der Menschheit,
die schon Hunderttausende und Millionen Menschenleben gerettet hat.
Wir beteiligen uns aber nicht an der Hetze gegen Impfskeptiker oder -gegnerInnen.